Wasserschaden vor 6 1/2 Jahren

Fragesteller · Lehrling Anmeldungsdatum: 04.01.2013 Beiträge: 10

Hallo ins Forum,
ich habe folgendes Problem: Fertigstellung des Hauses war Mitte 2006. In der Dusche im Obergeschoss wurde die neue Aufputzduscharmatur fehlerhaft eingebaut, sodass Wasser durch ein Leck in die Wand lief, an welcher die Armatur angebracht ist.

An der Rückseite der Wand (im dahinterliegenden Zimmer) war unter den abgezogenen Tapeten ein großer Wasserfleck zu sehen - ca. 2 qm. Im selben Zimmer war auf dem Boden der Teppich auf etwa 1 qm nass. Ein Stockwerk tiefer tropfte es dort, wo im Zimmer darüber die Sockelleiste des Teppichs angebracht ist. Im Flur im unteren Stockwerk tropfte es ebenso durch - ungefähr dort, wo das Stromkabel für die Flurlampe aus der Decke ragte; vielleicht hat sich das Wasser seinen Weg über diese Leitung gesucht?

In der Wohnung darüber sind im Flur Fliesen angebracht.
Die Baubeschreibung gibt folgende Informationen:

Die Geschossdecke besteht aus Stahlbeton gemäß den statischen Anforderungen mit Randabmauerung, seitlichem Dämmstreifen und Trennlage zum Mauerwerk. Ausführung der Filigrandecken mit Aufbeton, Unterschicht glatt. ..
Estrich ist schwimmend verlegt mit entsprechender Wärme- und Trittschalldämmung sowie Randstreifen.

Ein Bekannter, welcher selbst Bauträger ist, meinte, man solle den großen Wasserfleck auf der Rückwand trocknen lassen. Sollte dieser nach einer angemessenen Zeit verschwinden, so ist die Sache erledigt. Mehr müsse man nicht unternehmen.

Die Sache liegt nun über 6 1/2 Jahre zurück. Ich lese immer wieder, dass man im Falle eines Wasserschadens die Zwischendecken bzw. den Estrich und die Trittschalldämmung / Wärmedämmung professionell trocknen lassen muss. Nun ist in den vergangenen über 6 1/2 Jahren nirgends ein feuchter Fleck entstanden, nirgends Schimmel aufgetreten und auch kein modriger Geruch wahrnehmbar. Es gibt aber kleine Risse in den Fliesen, dort wo die Dusch-Aufputzarmatur angebracht ist.

Ich werde in den nächsten Tagen eine Messsung durchführen lassen, habe aber im Vorfeld schon ein paar Fragen und hoffe, Sie können mir weiterhelfen.

Kann nach so langer Zeit noch Feuchtigkeit in der Zwischendecke sein bzw. sind Spätfolgen zu erwarten?

Was passiert, wenn Feuchtigkeit entdeckt wird? Muss man dann alles rausreissen?

Was ist, wenn in der Zwischendecke bereits Schimmel ist? Dann alles rausreissen?

Über fachkundigen Rat würde ich mich sehr freuen. Ich finde nämlich nirgendwo eine Lösung und bin inzwischen ganz schön verzweifelt - danke!

Peter · Verfasst am: 07.01.2013 16:17 Titel: Re: Wasserschaden vor 6 1/2 Jahren

Es ist kaum anzunehmen, das noch Feuchtigkeit nach 6 Jahren vorhanden ist, da seinerzeit das Wasser ja ablaufen konnte, der Rest wurde langsam vom Beton aufgenommen und ist mit den Jahren ausdiffundiert. Wenn alles dicht ist bzw. repariert wurde, brauchst du jetzt nichts machen. Ich geh davon aus, das unter dem Estrich Styropordämmung liegt... der macht etwas Feuchtigkeit nichts. Die Risse in der Fliese im Bereich der Armatur sind wahrscheinlich bereits beim fliesen entstanden, hier wurden wohl die Löcher für die Wasseranschlüsse geschnitten/gebrochen. Dabei können kleine, normal nicht sichtbare Spannungsrisse entstehen. Die Risse wurden sichtbar, als Wasser hinter die Fliese eindrang.

Sind die Durchbrüche nach einschrauben der S-Verschraubungen (Dackelfüße) gut abgedichtet worden z. Bp. mit Sanitärkitt? So das kein Wasser hinter die Fliesen dringen kann? Wurde im Bereich der Dusche eine Abdichtung vor dem verfliesen vorgenommen (Flüssigfolie mit Dichtband in den Ecken und Wand/Fußbodenanschluss)? Ich frage, weil die Wand zum Nebenraum durchfeuchtet war und offensichtlich auch in den den Fußboden bzw. unter den Estrich gelangen konnte. Hier ist was faul...

Peter

Fragesteller · Lehrling Anmeldungsdatum: 04.01.2013 Beiträge: 10

Hallo Peter und erstmal herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Die defekte Duscharmatur wurde damals natürlich repariert. Zwei Jahre später habe ich diese erneut abgenommen und dahinter keinerlei Feuchtigkeit in den beiden Löchern entdecken können.

Zur Abdichtung der Dusche kann ich leider nichts sagen.

Ich habe halt die Befürchtung, dass unter den Fliesen sich Feuchtigkeit gesammelt hat, diese kann doch dann kaum abziehen, oder?

Wenn zudem Wasser unter den Estrich gelangt ist, kann dies doch auch nicht trocknen bzw. zu Schimmel führen, oder?

Ich lese immer, dass sowas nicht von selbst trocknet...

Noch eine Frage: Wenn Feuchtigkeit unter den Fliesen ist, dann ist wohl nach 6 1/2 Jahren die einzige Möglichkeit, alles rauszureissen?

Viele Grüße!

PS: Meinen Sie mit Abdichten Silikon um die Rosetten rum?

Peter · Verfasst am: 07.01.2013 20:57 Titel: Re: Wasserschaden vor 6 1/2 Jahren

Fragesteller · Lehrling Anmeldungsdatum: 04.01.2013 Beiträge: 10

Vielen Dank für Ihre Nachricht!
Ich glaube, hinter der Armatur ist nichts abgedichtet.
Reicht es, wenn ich um die Rosetten herum Silikon anbringe?

Könnte man denn nach so langer Zeit noch erfolgreich trocknen?

Joogie · Profi Anmeldungsdatum: 13.06.2012 Beiträge: 102

Mach dir nicht soviel gedanken.

bei meinem Vater's Haus sind grob 400m3 ausgelaufen, rohr kaputtgefroren, dort wohnt niemand im moment.

wir haben das ganze haus ohne große hilfmittel im Sommer trocken bekommen, unter 50% luftfeuchtigkeit bei 20°c.

Im keller sind natürlich ein paar trockenbauplatten mit schimmel gewesen, wir rissen alle platten raus, dann war ruhe. Lass dich nicht verrückt machen, im netz schreiben viele panikmacher.

ps: Warum willst du die rosette festkleben, drüberschieben an die wand und gut ist, soll doch nur sichtschutz für die wanddurchführung der wasserleitung sein. Das kannst ringsrum dichtmachen.

Gruß Jörg

Fragesteller · Lehrling Anmeldungsdatum: 04.01.2013 Beiträge: 10

Danke!
Heute kommt jemand zum messen. Ich hoffe, dass alles gut ausgeht, hab schon ganz schön Panik ehrlich gesagt.

Ich werd halt Silikon um die Rosette herum machen, dass nichts mehr hinterfließen kann...

Joogie · Profi Anmeldungsdatum: 13.06.2012 Beiträge: 102

Was ist bei dir draus geworden?

Fragesteller · Lehrling Anmeldungsdatum: 04.01.2013 Beiträge: 10

Hallo,
Messung ergab keine erhöhten Feuchtigkeitswerte.

Ich habe noch eine Frage: Kann die damals vorhandene Feuchtigkeit die Statik beeinflusst haben? Kann es also sein, dass es hier Probleme gibt und irgendwann im schlimmsten Fall die Zwischendecke durchbricht?

Soll ich hier noch einen Experten zu Rate ziehen?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Danke!

Fragesteller · Lehrling Anmeldungsdatum: 04.01.2013 Beiträge: 10

Bitte dringend um Hilfe, hab schon wieder voll die Panik.

Danke!

pflasterer · Profi Anmeldungsdatum: 02.03.2010 Beiträge: 240 Wohnort: Rhh.

Servus!

Sofort die Hütte absperren, THW zum abstützen holen, Umgebung räumen,...................... Wink

So, jetzt mal im Ernst.
Du machst Dir etwas zuviel Gedanken und bist mit Deinen Problemen - die halb so wild sind - vielleicht besser damit beraten, Dir einen Sachverständigen ins Haus zu holen der Dich mal beruhigt.....wenn die Messung schon nicht langt.
In einer Hütte aus dem Jahr 2006 ist kein Stroh und Lehm in der Decke verbaut (sollte man meinen), also was soll den schon passieren?

Ich will mich nicht lustig über Dein "Problem" machen aber hier wirst Du keine Lösung dafür finden - nicht für "dieses/dein" Problem.

Gruß

Peter · Verfasst am: 24.04.2013 20:10 Titel: Re: Wasserschaden vor 6 1/2 Jahren

Fragesteller · Lehrling Anmeldungsdatum: 04.01.2013 Beiträge: 10

Nein, nichts tropft mehr. Aber wenn die Zwischendecke längere Zeit feucht war, bis alles getrocknet ist?
Tut mir leid, aber ich bin da halt sehr vorsichtig.
Soll ich das noch durch nen Statiker kontrollieren lassen?

Joogie · Profi Anmeldungsdatum: 13.06.2012 Beiträge: 102

Welches material hat die zwischendecke?

Mach uns bitte ein paar bilder in guter qualität.

und, durchatmen, wenn du wie oben keine lehm und holzdecken hast, kann nicht viel passieren.

Was wurde gemessen mit der Luftfeuchte?
Ich lese wieder bei dem 1. beitrag Wink

1qm nass, nun bei mir waren 120qm 30cm hoch überflutet.

besorg dir mal ein hygrometer, kosten so um 20 euro.
grade derzeit bei von niedrigen zu hohen temperaturen ist der wert meist 10% zu hoch im wohnbereich.

Wir hatten ja auch lange böse minus grade, ich merke das immer wenn unsere durchgangstüre am betonboden schrabbelt.
Und nicht anderes ist in der wohnung, wenn du nur ein zimmer wenig beheizt, hast du ein ähnliches phänomen. Nur nicht irre machen lassen.

Besorg dir mal so ein ding, und beobachte selbst.
In der heizphase im winter sind nicht selten 40% in der luftfeuchte, jetzt im frühling kann es auch mal 60 oder 65% anzeigen, was aber unbedenklich ist. Derzeit bringt lüften feuchtigkeit rein, heizen reduziert diese. Sind die tagestemperaturen bei 20°c und mehr, ohne zu heizen, sinkt wieder die feuchtigkeit im wohnbereich.

Peter · Verfasst am: 25.04.2013 15:43 Titel: Re: Wasserschaden vor 6 1/2 Jahren

Hallo Fragesteller,

gegen ihre Ängste können wir hier im Forum nichts tun... Einen Rat: Vertrauen Sie mal den hier gegebenen Antworten und der Messung des Sachverständigen... er war doch da oder?

Peter

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