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JohnDoe Gast
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Verfasst am: 14.10.2011 11:13 Titel: Doppelhaushälfte aus den goldenen 20igern Sanieren |
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Hallo,
ich trage mich mit dem Gedanken mir eine 2 1/2 stöckige Doppelhaushälfte (+Speicher) aus den 20igern zu kaufen, das Gebäude wurde in Backstein-Massivbauweise erstellt die Aussenwände sind 38cm dick und die Zwischendecken sind "Holzbalkendecken". Das ganze steht auf einem Streifenfundament und Boden aus Beton. Das Haus befindet sich in einem guten Zustand (kein Schimmel, keine Feuchtigkeit usw...).
Die Lage (auch logistisch also z.B. AB Anbindung usw), der Blick, das Grundstück und auch die Optik von Aussen ist Traumhaft. Das Dach ist eine Aufwendige Konstruktion mit Giebeln und verschiedenen Schrägen, zum Glück vor nicht allzu langer Zeit neu eingedeckt und gedämmt (als einzige "Aussenwand") die Balken sind in sehr gutem Zustand.
Die Raumaufteilung dagegen ist ein Alptraum hier steht ein Eck vor, dort Treffen sich zwei Wände in einem Meter Abstand und wurden dann notdürftig verbunden usw, hier beginnt auch die Problematik, da dies auch für tragende Wände gilt - und nein ich möchte mich nicht mit deren Scharm anfreunden (insbesondere müssen auch die Bäder und Elektrik neu gemacht werden)...
Ich würde das Haus gerne kernsanieren, eigentlich wollte ich die Decken beibehalten, aber dies dürfte wegen der - gewünschten - grundlegenden Änderung der Raumaufteilung unmöglich sein (Natürlich kommt ein Statiker und sagt mir - simpel ausgedrückt- wo wie viel Beton). Aus Kostengründen, und auch weil das ganze eine Doppelhaushälfte ist, wird das Dach nicht Abgerissen werden, jetzt stellt sich die Frage ob es trotzdem möglich ist z.B. eine Hohlkörperdecke Etagenweise einzubauen und wenn ja... wie muss ich mir das vorstellen?
Meine Vorstellung:
Ich arbeite von unten nach oben. Stütze die Decke von dem Stockwerk über mir ab. Reise alle Wände des aktuellen Stockwerks raus, mauere Sie nach Plan neu und dann? Jetzt liegt die alte Decke auf neuen Wänden... wenn die alte Decke den statischen Belastungen entspricht könnte ich die dann vermutlich sogar drin lassen, gehen wir aber davon aus, dass nicht... was passiert jetzt? Wenn ich die Alte Decke jetzt abreise hängen die Mauern des oberen Stockwerks in der Luft...klingt für mich ungesund... Ich stütze also die obere Decke auf die neu gemauerte Mauern ab???? Klingt für mich instabil? Aber selbst wenn es stabil wäre müsste ich die neue Decke ja um die Stützen für das Obere Stockwerk herum aufbauen... Hilfe...
Kurz: Ich habe keine Ahnung... kann mir jemand sagen ob diese Arbeit (Versetzten von Wänden und austauschen von Decken ohne -größere- Veränderung des Dachstuhls) für eine Handvoll motivierter Laien unter Leitung eines Statikers möglich ist? Oder braucht man dafür - wenn es überhaupt geht- "schweres Gerät" oder aus anderen Gründen Unsummen von Geld?
Vielen Dank für eure Zeit und Hilfe!!!
Gruß,
Mad |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 14.10.2011 15:07 Titel: Re: Doppelhaushälfte aus den goldenen 20igern Sanieren |
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Hallo Mad,
grundsätzlich gilt, dass Baumaßnahmen Baugenehmigungspflichtig sind. Es gibt eine Reihe von Ausnahmen, die in den jeweiligen Landesbauordnungen festgelegt sind, da Baurecht Länderrecht ist.
Ihr Bauvorhaben ist ziemlich umfangreich und da ihre Baumaßnahmen auch die Standsicherheit des Gebäudes betrifft, wird sie wahrscheinlich genehmigungspflichtig sein.
Für die Baugenehmigung benötigen Sie einen Architekten bzw. einen Bauvorlageberechtigten Bauingeniuer, der entweder selbst Statiker bzw. einen Statiker in seinem Büro beschäftigt oder aber im Rahmen des Genehmigungsverfahrens einen Statiker beauftragt.
Der Architekt wird die Ist-Situation bei Ihnen aufnehmen und Ihren Wünschen entsprechend die Baumaßnahmen planen. Er wird Ihnen auch sagen was möglich ist und was nicht. Er bzw. der Statiker muss Ihnen sagen, wo, welches Bauteil wie abgestützt werden muss, damit die Standsicherheit des Gebäudes während der Baumaßnahme gewährleistet ist.
Da gerade die statisch relevanten Baumaßnahmen fachgerecht ausgeführt werden müssen wird er Ihnen wohl raten mindestens einen Baufachmann, der die Bauzeit über ständig vor Ort sein muss, zu beschäftigen. Vieles werden Sie ohnehin nicht allein, als Laie bewerkstelligen können. (Spezielle Geräte, Werkzeuge, Stützen etc) Es wird aber wohl trotzdem genug an Arbeit für Sie abfallen.
Viel Erfolg bei Ihren Baumaßnahmen...
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Chinesisches Sprichwort: Jeder Mensch ist schlau. Der eine vorher, der andere danach! |
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