was tun bei feuchtigkeit und schimmel im keller?

klaus · Gast

Unser Keller ist komplett ziemlich feucht (Haus gebaut in Zeit nach 2.WK) und teilweise bildet sich Schimmel. Herkömmliches Lüften bringt keinen Nutzen. Wer weiß Rat?

Ameise · Meister Anmeldungsdatum: 25.06.2007 Beiträge: 526 Wohnort: Neustadt

Hallo Klaus,

die Feuchtigkeit kann mehrere Ursachen haben. Zum einen kann es aufsteigende Feuchtigkeit sein. Dies erkennt man daran, dass die Feuchtigkeit von der Bodenplatte aus nach oben steigt, also unter sehr nass und gegen Mitte der Wand wird das Bild deutlich trockener wird . Man kann dies auch fühlen, leg einfach die Hand auf die Wand, an den stellen wo es feucht ist, ist die Wand kälter als in trockenen Bereichen.

Ist auf der Wand ein vollflächiger Feuchte zu sehen, so ist auch/oder die vertikale Abdichtung defekt oder nicht mehr vorhanden, oder war es noch nie.

Zur Sanierung:

Die horizontale Abdichtung bekommt man mit Bohrlochverkieselung, Elektroosmose oder durch Aufschneiden der Mauer und einlegen einer Abdichtungsbahn in den Griff. Es gibt auch die Möglichkeit Stahlplatten einzuschießen, dies ist jedoch sehr kostenintensiv.

Die vertikale Abdichtung bedeutet das Haus aufgraben und trocken legen.
D.h. bis unter die Bodenplatte frei graben, trockenen lassen und dann mit einem Zementputz verputzen oder Haftschlämme streichen. Ist das Mauerwerk sehr porös würde ich dir Vorschlagen zu Verputzen ( Hagalith ). Danach die Hohlkehle ausbilden und mit einer Dickbeschichtung einschl. Armierungsgewebe zu versehen.
Bevor du das Bauloch zuschüttest, auf jeden Fall mit einer Isolierplatte Styrodur oder Formglas an die Wand kleben, danach eine Sickerplatte mit Geotextilien vor die Wand und mit Sickerfähigem Verfüllmaterial ( Kies oder Lava ) auffüllen. Bitte denke an eine Drainage. An den Ecken der Drainage würde ich mit Kontrollschächten einlegen, damit du diese wieder reinigen kannst.

Das mal im groben, solltest du noch weitere Fragen haben, meld dich ruhig.
Gib uns mehr Detailinformationen, kann ich dir auch noch mehr Informationen geben.

Des weiteren solltest Du dem Schimmel auf den Pelz rücken.
Wand abwaschen, ggf. abflammen ( Gasbrenner) und dann mit einem Schimmelentferner streichen. Wand lange Trocknen lassen.
Ich würde nach der Sanierung min. 1 Jahr nichts vor die Wand stellen, die Wand braucht viel Zeit um zu trocknen.

Wenn du das Erdreich aufgräbst, könnte man überlegen größere Fenster mit Lichtschächten einzubauen. Mehr Licht und Lüftungsmöglichkeit im Keller.

Würde mich um Rückmeldung freuen.

berle · Verfasst am: 25.09.2007 16:59 Titel: Feststellen ob die Wand feucht ist

Hallo Zusammen,
ich habe eher das Problem, daß ein Maler meinte bei der Begutachtung der Mauer, das diese eventuell feucht sei. Wie kann ich das denn zuverlässig feststellen (lassen) ohne das es unendlich viel Geld kostet?

Ameise · Meister Anmeldungsdatum: 25.06.2007 Beiträge: 526 Wohnort: Neustadt

Hi berle,

also normalerweise hat jeder Malermeister ein Feuchtigkeitsmesser. Hiermit kann er den Feuchtegehalt der Wand feststellen. Dies ist ja auch in seinem Interesse, sonst kommt die Farbe wieder von der Wand und er hat die Reklamation an den Füßen.

Diese Geräte sind in der Regel zuverlässig.

Jetzt stellt sich nur die Frage was für eine Wand das ist und warum diese feucht sein sollte. Kellerwand oder ein anderer Raum.

Bei anderen Räumen muss dann die verursachende Quelle gesucht werden ( Rohrbruch oder so ). Hier muss schon besseres Messgerät anrücken. Mir fällt da nur die Firma Sprint Messtechnik ein, die Wasserschäden lokalisieren kann. Wenn es sich um einen Rohrbruch handelt, vorher mit der Hausrat/Gebäudeversicherung sprechen, die Zahlen die Messtechnik oder empfehlen Dir jemanden.

Messtechniker sind in diesem Fall Schadensmindernd.

berle

[quote]Jetzt stellt sich nur die Frage was für eine Wand das ist und warum diese feucht sein sollte. Kellerwand oder ein anderer Raum.[/quote]
Es handelt sich dabei um Aussenwände im Keller.

Problematisch ist in diesem Fall, daß wir das Haus gekauft haben, der Vorbesitzer aber noch bis zum November im Haus wohnt, dann wird auch erst der Eigentumswechsel (Eintragung im Grundbuch) vollzogen.
Daher möchten wir nun erstemal feststellen,
ob a) die Wand überhaupt Feucht ist und b) ggf. zu welchem Zeitpunkt die Feuchte in der Wand war.

Kann man das feststellen?

Gruss Berle

Bob · Moderator Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 882

Hi Berle,

natürlich sind Kellerwände immer problematisch. Hintergrund ist, dass man es in den Jahren um 1970/1980/ und davor nicht wirklich ernst mit der Kellerisolierung genommen hat.

Nun ist gibt viele Indikatoren, um festzustellen, ob eine Wand feucht ist, oder feucht gewesen ist (Feuchtigkeit verschwindet eigentlich nicht von alleine).

Zum einen riechen Räume die feucht sind immer ein wenig muffig. Aber auch abfallenden Putz und nicht haftender Farbe können Zeichen für einen Feuchtebefall sein. Beim Abklopfen der Wand, wenn diese verputzt ist, lassen sich leicht Hohlräume feststellen. Hier wird der Putz oder auch die Farbe nicht mehr lange halten.

Weitere Zeichen sind Staubflocken an der Wand. Dies sind Ausblühungen die durch Feuchtigkeit begünstigt werden.

Auch kann man die Wand abtasten, bei unterschiedlichen Kältegefühl einer Wand, meist von unten nach oben, oder auch in den Ecken, ist Feuchtigkeit im Spiel.

Nun wenn du schreibst, dass wand mal feucht gewesen sein könnte, so sollte der Vorbesitzer Dir die Rechnungen der Trockenlegung vorlegen können.

Ansonsten bleibt dir nur noch die Messung, Sprint ist hier zwar zuverlässig, jedoch reicht meiner Meinung nach ein Messgerät welches die Maler benutzen. Die Preise der Geräte fangen bei 18 Euro an und nach oben keine Grenzen. Soweit ich weiß, kann man sich diese Geräte aber auch im Geräteverleih ausleihen.

Wenn man dann ein solches Gerät hat, muss man an den gleichen Stellen in unterschiedlichen Abständen messen, dann kann man sehen, ob Veränderungen stattgefunden haben.

Adressen zum Mieten

Im OBI beim Mietprofi ca. 15€ je Tag / gibt es aber auch bestimmt noch andere in deiner Nähe.

Adressen zum Kaufen

www.Mercato.com / www.warensortiment.de /

berle

Kann man denn auch - ggf. per Gutachter - feststellen lassen
[u]wann[/u] die Feuchtigkeit in die Wand getreten ist? Wäre wichtig für die Frage, wer denn für die Sanierung aufkommt.

Bob · Moderator Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 882

Hi,

also ein Gutachter kann sicherlich feststellen wie hoch die Durchfeuchtung einer Wand ist. Hiervon lässt sich dann ableiten, wann ca. die Wand feucht wurde.

Was hier ja noch nicht geklärt ist, ist ob die Senkrechte als Wandabdichtung oder die waagerechte Abdichtung beschädigt ist. Oder auch beides oder im schlimmsten Fall beides nicht vorhanden.
Dies sind aber beides Dinge, die der Gutachter auch vor Ort klären kann.

Ich würde an deiner Stelle mal mit einem Gutachter im Vorfeld sprechen, hier klären sich die meisten Fragen.

Je nachdem wie Einsichtig der Verkäufer ist, könnte er in dieser Phase schon einlenken. Ich weiß aber auch nicht, was beim Kauf besprochen wurde und wie der vertag aussieht.

Wie alt ist das Haus.

Was ich nun Schreibe bringt Dich nicht wirklich weiter, aber unter Umständen andere, die dies lesen.

Beim Kauf von gebrauchten Häusern sollte man immer vorher einen Gutachter einschalten. Dieser bewertet die Immobilie und haftet dann auch für Schäden, die er übersehen hat.
Diese Gutachten ist nicht billig, aber wir von Banken meist großzügig mitfinanziert und manchmal auch kostenlos gestellt. Dies ist jedoch Verhandlungssache.

Das Bau-Treff ForumAlles rund ums Bauen, Renovierung, Modernisierung, ...

was tun bei feuchtigkeit und schimmel im keller?

Das Bau-Treff Forum
Alles rund ums Bauen, Renovierung, Modernisierung, ...