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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 08.05.2010 11:35 Titel: Schimmel und weiße Ablagerungen auf meinen Dachbalken |
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Hallo,
ich benötige Hilfe zu einem Problem, dass sich auf meinem Spitzboden gezeigt hat. Ein entsprechendes Foto habe ich angefügt.
Der Spitzboden selber ist ungedämmt, die Dämmung ist im Obergeschoß erfolgt und bis auf Bodenniveau des Spitzbodens hochgezogen worden
Der Boden (oberste Geschoßdecke) ist ebenfalls gedämmt. Alles wurde ordnungsgemäß mit einer Dampfsperre versehen.
Nun habe ich festgestellt, dass sich an den Balken sowohl Schimmel im unteren Bereich bildet als auch diese auf dem Foto erkennbaren weißen Ablagerungen. Drückt man die Glaswolle beiseite kann man sehen, dass die Ablagerungen auch im unteren Bereich der Dachschrägen – also im gedämmten Bereich – an den Balken sind, obwohl die Wolle hier straff anliegt.
Merkwürdigerweise ist das nur auf der einen Seite des Hauses so (Südseite). Auf der anderen Seite ist nichts dergleichen feststellbar.
Kann mir jemand sagen, was da los ist ?
Vielen Dank.
http://www.flickr.com/photos/50070888@N08/4588870680/
http://www.flickr.com/photos/50070888@N08/4588250447/ |
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Modlog Moderator
Anmeldungsdatum: 14.10.2007 Beiträge: 848 Wohnort: www
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Verfasst am: 17.05.2010 21:34 Titel: Re: Schimmel und weiße Ablagerungen auf meinen Dachbalken |
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Kannst du etwas bessere Fotos machen ? _________________ Hi war da und habe deinen Beitrag gelesen.
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 18.05.2010 20:04 Titel: Re: Schimmel und weiße Ablagerungen auf meinen Dachbalken |
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Wie alt ist der Dachstuhl? Wurden frische Hölzer verwendet? Wird der Dachraum (Spitzboden) entlüftet z. B. über First?
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Chinesisches Sprichwort: Jeder Mensch ist schlau. Der eine vorher, der andere danach! |
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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 19.05.2010 19:09 Titel: Re: Schimmel und weiße Ablagerungen auf meinen Dachbalken |
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Haus ist von 1933 (Ich gehe mal davon aus, daß der Dachstuhl das gleiche Alter hat - kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen)
Belüftung ist keine vorhanden. Es geht allerdings ein leichter Luftzug auf dem Dachboden. |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 19.05.2010 19:56 Titel: Re: Schimmel und weiße Ablagerungen auf meinen Dachbalken |
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Ich habe eine Vermutung...
Was ist das für eine Unterspannbahn? (das graue) Wie alt ist diese?
Bitte noch diese Fragen beantworten, dann kommt die qualifizierte Antwort.
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Chinesisches Sprichwort: Jeder Mensch ist schlau. Der eine vorher, der andere danach! |
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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 20.05.2010 12:38 Titel: Re: Schimmel und weiße Ablagerungen auf meinen Dachbalken |
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Graue Unterspannbahn ist ca. 10 - 15 Jahre alt (Vorbesitzer kann ich nicht mehr fragen da wir miteinander vor Gericht liegen).
Die Unterspannbahn ist überlappend verlegt und aus Stoffähnlichem Material (ein Dachdecker sagte mir mal die wäre richtig gut - was immer das auch heißen mag).
Übernommen haben wir das Haus vor ca. 2 Jahren - da waren noch keine weißen Balken sichtbar. Irgendetwas mit unserer Dämmung und dem Fußboden müßte es m.E. also zu tun haben. |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 20.05.2010 16:00 Titel: Re: Schimmel und weiße Ablagerungen auf meinen Dachbalken |
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Hallo Stephan,
ich habe es mir fast gedacht. Das Haus ist zwar von 1933, der Dachstuhl ist aber jüngeren Datums. Die Querschnitte der Dachsparren waren 1933 nicht üblich.
10-15 Jahre kommt in etwa hin. In dieser Zeit kamen die ersten Dampfdiffusions- offenen Unterspannbahnen auf den Markt. Dadurch wurde es möglich auf die zweite Lüftungsebene (zwischen Unterdach(Unterspannbahn) und Dämmstoff zu verzichten) und den Sparren bis zur Unterspannbahn voll ohne Hinterlüftung zu dämmen. So eine Unterspannbahn wurde bei Ihnen eingebaut und wie man bei Ihnen auf dem Foto sehen kann, wurde auch voll gedämmt.
Ich gehe davon aus, dass die Dampfsperre fachgerecht eingebaut wurde und nicht defekt ist.
Das Problem, so scheint mir ist nicht bei der Dämmung oder Dampfsperre zu suchen, sondern in der Ausführung der Dachkonstruktion.
Bei einem Kaltdach verläuft die erste Lüftungsebene zwischen Dachhaut (Dachziegel) und Unterdach (Unterspannbahn). Lufteintritt an der Traufe und Luftaustritt am Firstziegel. Die zweite Lüftungsebene verläuft zwischen Unterdach (Unterspannbahn) und Dämmstoff. Dies ist so bei einem ausgebauten Dachgeschoß und der Verwendung einer normalen Unterspannbahn (nicht diffusionsoffen). Ist das Dachgeschoß nicht ausgebaut, so ist der gesamte Dachboden als zweite Lüftungsebene zu sehen. Lufteintritt Traufe und Entlüftung über First. Bei Ihnen besteht das Problem, dass der nicht ausgebaute bzw. nicht gedämmte Spitzboden nun als zweite Lüftungsebene fungiert. Die Luft tritt hier nicht an der Traufe in den Spitzboden ein, sondern über die Überlappungen der Unterspannbahn. Nun besteht das Problem, dass keine Entlüftung am First erfolgen kann, da es keine Entlüftung dort oben gibt. Die einströmende Luft zirkuliert nun im Spitzboden und kann nur sehr langsam einen anderen Weg nach außen finden. Dies jedoch kann besonders bei extremen Temperaturschwankungen, wie diesen Winter problematisch werden. Weil feuchte und kalte Luft eindringt, im Dachraum wieder aufgewärmt wird und in die Dämmung eindringen kann. Kühlt nun das Dach bei tiefen Temperaturen aus, so kondensiert die Luftfeuchtigkeit an den Kalten Konstruktionsteilen. Das erklärt auch, das dieses Problem auf der Südseite existiert, weil hier die extremen Temperaturschwankungen auftreten (Warm-Sonneneinstrahlung und Kalt-Frostnächte).
Meines Erachtens gibt es zwei Lösungen:
1. Lassen Sie alles wie es ist, aber sorgen Sie für eine Entlüftung über
den Firstbereich.
2. Den gesamten Spitzboden bis in den First dämmen und mit
Dampfsperre versehen.
Dann sollte das Problem nicht wieder auftreten. Übrigens wird die Feuchtigkeit den Sommer über aus diffundieren. Da wir lange Jahre keine solchen Extremtemperaturen hatten wie diesen Winter, hat sich offensichtlich dieses Problem in der Vergangenheit nicht gezeigt.
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Chinesisches Sprichwort: Jeder Mensch ist schlau. Der eine vorher, der andere danach! |
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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 21.05.2010 08:36 Titel: Re: Schimmel und weiße Ablagerungen auf meinen Dachbalken |
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Vielen Dank Peter für diese einleuchtende und ausführliche Antwort !
Eine Frage hätte ich da aber noch
Ich schrieb
"Nun habe ich festgestellt, dass sich an den Balken sowohl Schimmel im unteren Bereich bildet als auch diese auf dem Foto erkennbaren weißen Ablagerungen. Drückt man die Glaswolle beiseite kann man sehen, dass die Ablagerungen auch im unteren Bereich der Dachschrägen – also im gedämmten Bereich – an den Balken sind, obwohl die Wolle hier straff anliegt."
Wie ist das möglich ? Und wieder nur auf der Südseite. Muß ich mir da Sorgen machen ? Lüften kann ich diesen Bereich ja nicht.
Nochmals vielen Dank. |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 21.05.2010 10:44 Titel: Re: Schimmel und weiße Ablagerungen auf meinen Dachbalken |
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Hallo Stephan,
die weißen Ablagerungen kann Schimmel sein oder kristallisierte Salze.
Die Salze können von der Imprägnierung der Dachsparren kommen. Dadurch, dass das Holz jetzt langsam austrocknet, kristallisieren sich die Salze auf der Holzoberfläche.
Normalerweise diffundiert die Feuchtigkeit durch die diffusionsoffene Unterspannbahn nach außen. Dies ist jedoch ein sehr langsamer Prozess.
Wäre nun günstig, wenn der Spitzboden belüftet werden könnte, dies würde den Trocknungsprozess beschleunigen.
In der Tat sind die Hölzer ziemlich stark durchfeuchtet. Dies ist ungewöhnlich. Kontrollieren Sie mal die Bodenlucke, ob die umlaufende Gummiedichtung noch intakt ist bzw. funktioniert. Auf diesem Wege könnte auch feuchte Innenraumluft in den Spitzboden gelangen.
Gibt es auf dem Spitzboden eine Dachlucke oder ein kleines Veluxfenster, das Sie öffnen könnten? Ansonsten mal den Dachdecker fragen, welche kostengünstige Lösung er anbieten könnte.
Sorgen müssen Sie sich nicht unbedingt machen, jedoch sollte die Feuchtigkeit auf schnellstem Wege beseitigt werden, denn die Dämmung wird auch Feuchtigkeit enthalten und dadurch hat diese eine schlechtere Dämmwirkung.
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
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dmauer71 Lehrling
Anmeldungsdatum: 30.07.2010 Beiträge: 6 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 30.07.2010 21:55 Titel: Fotoqualität |
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Auf den Fotos kann man echt nichts erkennen. |
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