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Schimmel an Fenstern, Dichtungen, Rahmen



 
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jürgen75
Lehrling


Anmeldungsdatum: 19.01.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 19.01.2012 20:14    Titel: Schimmel an Fenstern, Dichtungen, Rahmen Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe massive Probleme mit Schwarzschimmel befall an allen Fenstern ( 22 stk ) im gesamten Haus. Nachts bilden sich ganze Seen an den Fenstern es ist schon soweit das die Gummis der Glashalteleisten verschimmelt sind. Wir Lüften mehrmals Täglich auch die Raumtemp haben wir um 2-4 Grad angehoben nichts keine Verbesserung. Das Haus ist Bj 1955 und wurde vor 6 Jahren komplett saniert. Leider kann ich zur einbau Situation der Fenster nichts sagen, da ich erst seit knapp einem Jahr hier lebe. Meine Frau meint das die Fenster wohl aus Polen kommen und Sie beim einbau eingeschäumt worden sind. Besteht die möglichkeit nachträglich irgendeine art von Zwangsbelüftung zu montieren so das ein dauerhafter Luftaustausch stattfindet.
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Peter
Meister


Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 699
Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern

BeitragVerfasst am: 19.01.2012 22:27    Titel: Re: Schimmel an Fenstern, Dichtungen, Rahmen Antworten mit Zitat

Hallo jürgen,

wie hoch ist die Raumluftfeuchtigkeit? (mit einem Hygrometer messen, gibts im Baumarkt)
Was haben Sie für eine Raumtemperatur?
Sind auch Innenraumwände von Schimmel betroffen?
Gibt es auch Schimmelbildung in den Fensterlaibungen?

Vor 6 Jahren saniert? Die Sanierung erfolgte demnach noch nach der bis Ende 2006 gültigen ENEV 2002.

Danach galt folgendes: Werden im Rahmen der energetischen Sanierung von Altbauten neue Fenster eingebaut, so ist ein U-Wert für diese Fenster von Uw = 1,7 W/(m2K) nachzuweisen.

Wurde auch noch eine Außendämmung angebracht, dann sind nun die Fenster die kältesten Punkte, an denen gerade in der kalten Jahreszeit bei erhöhter Raumfeuchte beschlagen.

Soweit ersteinmal. Ich werde noch konkretisieren, wenn Sie freundlicherweise die o. g. Fragen beantworten könnten.

Peter

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marco78
Profi


Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 112
Wohnort: Augsburg

BeitragVerfasst am: 20.01.2012 09:17    Titel: Re: Schimmel an Fenstern, Dichtungen, Rahmen Antworten mit Zitat

Meist sind die Ursachen dafür
- zu schlechtes bzw. zu wenig Lüften
- nicht bzw. schlechte Dämmung der Wände
- wie wurden die Fenster ausgedämmt/eingebaut?
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jürgen75
Lehrling


Anmeldungsdatum: 19.01.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 20.01.2012 10:49    Titel: Re: Schimmel an Fenstern, Dichtungen, Rahmen Antworten mit Zitat

Die Luftfeuchte liegt bei ca 60 , die Raumtemp. Im Schlafzimmer bei 20 in allen anderen Räumen bei ca 22-24 was für mein persöhnliches empfinden zuviel ist. Der Schimmel bildet sich auch an den Leibungen besonders betroffen hier Bad und Schlafzimmer. Innenwände sind vom Schimmel nicht betroffen. Eine außendämmung wurde nicht angebracht da es sich um ein 36 Mauerwerk handeld und es wohl nicht nötig gewessen ist. Ich kann bei meinen aussagen nur auf das zurückgreifen was meine Frau so noch weiß. Ihr Exmann der das hier alles überwacht /geleitet hat ist nicht mehr unter uns. Die Fenster sind der kälteste Punkt was sicherlcih irgendwo gut ist so setzt sich das Wasser nicht an den Wänden ab. Das Glas in den Fenstern ist ein ISO 4*4 mit 16 SZR ohne beschichtung.


Das ganze Hause wird mehrmals täglich gelüftet, Stoßlüftung für mehrere Minuten. Zur einbau Situation der Fenster kann ich nicht wirklich was zu sagen nur das sie wahrscheinlich eingeschäumt wurden. Von einer Diffusionsfoile etc hat meine Frau auf jeden Fall noch nie was gehört.

Ich möchte wie schon geschrieben irgendeine Art von Zwangsbelüftung montieren, weil ich denke wenn ein dauerhafter Luftaustausch stattfindet das Niederschlagen auf den Scheiben verhindert werden kann oder irre ich mich da jetzt komplett.

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Peter
Meister


Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 699
Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern

BeitragVerfasst am: 20.01.2012 14:40    Titel: Re: Schimmel an Fenstern, Dichtungen, Rahmen Antworten mit Zitat

Gut Jürgen, dann wollen wir mal Ihr Problem lösen...

Ihr Problem ist typisch für sanierte Altbauten. 60% Raumluftfeuchte sind deutlich zu hoch. Und Ihr Problem kommt mir doch sehr bekannt vor. In Ihrem Haus bzw. Wohnung hat sich über einen längeren Zeitraum soviel Feuchtigkeit in den Wänden und Einrichtungsgegenständen angesammelt, dass diese durch normales Stoßlüften nicht zu entfernen ist. Das können Sie selbst überprüfen, indem Sie vor dem lüften auf dem Hygrometer den Wert ablesen und sich merken. Dann lüften Sie wie gewohnt und lesen nochmals auf dem Hygrometer ab. Sie werden nun einen deutlich niedrigeren Wert feststellen. Und nun warten Sie ca. eine halbe Stunde und lesen erneut den Wert auf dem Hygrometer ab. Wenn ich mich nicht irre, ist der ursprüngliche erste Wert fast wieder erreicht. Und in diesem kurzen Zeitraum können Sie unmöglich die Menge an Luftfeuchtigkeit ausgeatmet noch transpiriert haben.

Zum zweiten sind die Fenster wahrscheinlich nicht nach RAL eingebaut worden. Das heißt, die umlaufenden Wandanschlüsse müssen auf der Raum- bzw. Innenseite luftdicht , mit zugelassenen Dichtbändern, Folien etc. ausgeführt bzw. angeschlossen sein. Die äußeren Anschlüsse müssen hingegen Schlagregendicht, aber diffusionsoffen mit zugelassenen Quellbändern ausgeführt sein. Bauschaum ist nur bedingt dafür geeignet.

Die Fensterlaibungen müssen dicht an den Fensterrahmen anschließen, dürfen also keine Risse oder Fugen aufweisen. Hier kann sonst die warme feuchte Luft entweichen und im kalten Putz/Mauerwerk kondensieren und so die Fensterlaibung durchfeuchten, dann kommt es zur Schimmel-bildung. ggf. über eine Dämmung der Fensterlaibung nachdenken. Ansonsten habe ich gute Erfahrungen mit dem Aufstreichen einer Feuchtigkeitsregulierenden Farbe gemacht. Diese hat eine enorm große Oberfläche und kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und schnell wieder abgeben. z.B. Biorid oder ein ähnliches Produkt. Achtung! Hier aber nicht die mit fungiziden versetzte Antischimmelfarbe verwechseln!

Und nun zur Problemlösung:

Es gibt eine Radikalvariante, indem man 20-25 cm der oberen, äußeren Dichtung herausschneidet. Das hat jedoch den Nachteil, dass sich bei stärkeren Windlasten Zuglufterscheinungen, verbunden mit einem höheren Geräuschpegel bemerkbar machen. Außerdem ist diese Methode nicht ENEV 2002 konform.

Die professionellere Variante wäre der Einbau von sogenannten Fensterfalzlüftern. Diese sind ein mechanisches Lüftungssytem zum nachträglichen Einbau und passen für fast alle Fenster. Zur Vermeidung von Zuglufterscheinungen bei stärkeren Windlasten sind sie mit einer längeren Gummilippe versehen, die den Spalt bei stärkeren Winden verschließen. Die Fa. Innoperform stellt solche Fensterfalzlüfter her. Diese hat aber auch fast jeder Fensterhersteller im Programm. Bei Innoperform gibt es jedoch im Downloadbereich ein Formular zu herunterladen, in dem Sie ihre Rahmenmaße eintragen und Formen ankreuzen können. Danach wird der für ihre Fenster passende Lüfter herausgesucht. Das hat den Vorteil, wenn man nicht genau weiß von welchem Hersteller die Fenster sind. Die Lüfter sind sogar ENEV 2002 konform.

Hier die HP von Innoperform: http://www.regel-air.de
Die HP ist ziemlich umfangreich. Klicken Sie sich mal einfach durch...

Wenn Sie an Fachinformationen zu diesem Thema interessiert sind, dann schauen Sie mal hier rein: http://www.nachhaltigwirtschaften.at/hdz_pdf/endbericht_1084_fensterlueftungsanlagen.pdf

Nach Einbau der Lüfter wird es noch ca. 3-4 Wochen dauern bis sie das Raumklima wieder auf ein Normalmaß zurück gebracht haben. Das sollten Sie in diesem Zeitraum mit weiterem intensiven Stoßlüften unterstützen.

Zukünftig sollten Sie die Raumluftfeuchte um die 50% wenn möglich niedrieger bei einer Raumtemperatur von 20 Grd einpegeln.

Ich hoffe mit diesen Informationen weiter geholfen zu haben und würde mich freuen, wenn Sie ihre Ergebnisse hier bei uns im Forum posten könnten.

Ich habe bislang von verzweifelten Wohnungs- und Hausbesitzern durchweg positive Rückmeldungen erhalten und es sollte mich schon wundern, wenn dies bei Ihnen nicht funktioniert.

Peter

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jürgen75
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Anmeldungsdatum: 19.01.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 20.01.2012 19:54    Titel: Re: Schimmel an Fenstern, Dichtungen, Rahmen Antworten mit Zitat

Danke für die schnelle Antwort, werde morgen gleich loslegen auch wenn ich erstmal zur Radikalkur greifen werde und ein ein Stück Gummi heraustrennen werde zumindest bei den stark betroffenen Fenstern. Muss ich beide Gummidichtungen heraustrennen also am Flügel und am Rahmen oder reicht wie schon geschrieben die äußere Dichtung. Ich hatte auch vor den Gummi der glashalteleisten rauszunehmen und dann transparent zu versiegeln. Sinnvoll oder Zeit und Material Verschwendung.
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Peter
Meister


Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 699
Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern

BeitragVerfasst am: 20.01.2012 20:15    Titel: Re: Schimmel an Fenstern, Dichtungen, Rahmen Antworten mit Zitat

Nur die äußere, Jürgen! Einfach in der Mitte ca. 20 cm herausschneiden. Wenn Du beide oben herausschneidest, dann hst du voll Durchgang und Zugluft.

Versuche zunächst die Dichtung mit Steg herauszuziehen, dann mit dem Cutter gerade abschneiden. Falls Du dir Später die Lüfter kaufst, muss ohnehin ein Stück herausgeschnitten werden. Bewahre aber die Dichtungen auf. Bei den Lüftern wird die innere Dichtung links und rechts unten ca 15 cm entfernt und durch eine neue spezielle durchlässige ersetzt. Die hast Du natürlich nicht. Deshalb Tesa Moll Moosgummidichtung kaufen (nicht die dickste, das Fenster muss ja noch zuschließen gehen) und 1 cm Abschnitte, jeweils links und rechts innen auf den Rahmen ab 10 cm Höhe Fensteröffung, die Abschnitte ca. 15 - 20 cm hoch kleben. Abstand zwischen den 1 cm Stücken sollte ca- 2 cm betragen. Nun hast du eine permanent Zwangslüftung, die allerdings nicht Wind- und Differenzialdruckabhängig reagiert. Deshalb ist das mit den Lüftern besser.

Das mit den Gummi der Glashalteleisten lass mal lieber. Meistens sind die Gummis an den Kunststoffhalteleisten anvulkanisiert. Wenn Du die abreißt, kannst die Leiste gleich wegwerfen. Lieber später neue besorgen.

Den Schimmelpilz mit Alkohol oder Isopropanol aus der Apotheke abtöten
das sollte fürs erste genügen.

Peter

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Zuletzt bearbeitet von Peter am 20.01.2012 21:40, insgesamt einmal bearbeitet
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Peter
Meister


Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 699
Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern

BeitragVerfasst am: 20.01.2012 20:23    Titel: Re: Schimmel an Fenstern, Dichtungen, Rahmen Antworten mit Zitat

Ach ja, die Lüfter kosten so um die 20 EUR das Stück. Nicht gerade billig, aber eine saubere und sichere Lösung, wie ich meine... Man muss ja nicht alles auf einmal nachrüsten.

Peter

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