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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 08.05.2010 11:41 Titel: Keller ohne Bodenplatte |
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Hallo,
ich benötige Hilfe zu einem Problem in meinem Keller unterhalb des Anbaus meines Hauses.
Der Keller hat wie auf dem Foto erkennbar keine Bodenplatte (das betrifft aber nur den Anbau) und hatte in früheren Zeiten einen hoch liegenden Lehmboden, da die Fundamente nicht so tief ins Erdreich ragten.
Nun ist irgend so ein Schlaumeier (ich habe das Haus vor 2 Jahren übernommen – bin schuldlos ;o) ) den Lehmboden im Keller bis auf das Niveau der Bodenplatte im Haupthaus heruntergegraben (s. Bilder) und somit das Ende der Fundamente freigelegt.
Der Raum ist etwa 3 x 3 m groß.
Nun ist mir klar, dass man aus statischen Gründen da etwas machen sollte. Nur was ?
Den Boden auf das alte Niveau auffüllen und eine Betonplatte drauf ?
Mit geht es ja eingentlich nur darum, wieder Stabilität hineinzubekommen (obwohl ich davon ausgehe, dass das Ganze schon seit locker 20-30 Jahren so aussieht).
Könnte man da nicht einfach einen Stahlträger dazwischenklemmen ? (Bin Baulaie, ja !) . Bin auf der Suche nach einer möglichst einfachen Lösung.
Vielen Dank.
http://www.flickr.com/photos/50070888@N08/4588250059/
http://www.flickr.com/photos/50070888@N08/4588870488/ |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 21.05.2010 11:16 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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Na Stephan, dann wollen wir mal Ihr Haus auf Vordermann bringen...
Wie tief wurde der Lehmboden abgetragen? Sehen Sie die Unterseite des Fundamentes? D. h. können Sie mühelos seitlich mit einem Gegenstand reinstechen? Will sagen, befindet sich das jetzige Bodenniveau schon unterhalb des Fundamentes?
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Chinesisches Sprichwort: Jeder Mensch ist schlau. Der eine vorher, der andere danach! |
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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 22.05.2010 09:55 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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Hallo Peter,
erst das Dach, jetzt der Keller - das läuft ja ganz gut
Der Lehmboden wurde bis auf Bodenniveau abgetragen, also eine Höhe mit der Bodenplatte des Haupthauses (s. Bild von außen - dort kann man es glaube ich erkennen ).
Teilweise befindet sich das Bodenniveau unterhalb des Fundamentes - teilweise gehen die Fundamente bis auf das Bodenniveau herunter. Wellenmäßig würde ich sagen. Würde man das Niveau um 20 - 30cm anheben so wären alle Fundamente verschlossen.
Ich werde versuchen im Laufe des Tages bessere Bilder einzustellen - habe im Moment nur ein kleines DigiCam Problem. Mal sehen.
Danke schonmal. |
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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 28.05.2010 15:46 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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Auch dafür gibt es eine Lösung.
Willst Du das jetzige Bodenniveau behalten, dann solltest du, ich sag mal salopp, die in der Luft hängenden Fundamente mit einem neuen Fundament unterfangen.
Hier solltest Du aber in einzelnen Abschnitten von max. einem Meter vorgehen. Du schachtest 20-30 cm tiefer als das jetzige Bodenniveau aus und nimmst auch den Boden unter dem Fundament (nicht mehr als ein Meter!) weg. Nun stellst Du eine Schalung (Bretter/Bohlen) in die Grube, so das diese ca. 10 cm breiter ist als die jetzige Betonwand steht. Vorher die Unterseite des alten Fundamentes von Bodenresten säubern. Die Schalung sollte 5 cm höher sein als die Fundamentkante. Nun plastischen Beton einfüllen (C 20/25) war früher B 25, verdichten. Wenn Du die Unterkante des alten Fundamentes erreichst mit einer Kelle oder Brettchen den Beton patschen und dabei in Richtung Unterseite Fundament arbeiten, damit ein Formschlüssiger Anschluss gewährleistet wird. Nun den Beton bis Oberkante Schalung auffüllen und abziehen.
Und so kannst Du dich Meter für Meter vorarbeiten. Vor Beginn des nächsten Abschnittes mindestens 3 Tage warten, damit der Beton seine Erstfestigkeit bekommt.
Wenn Du alles unterfangen hast, kannst Du normal Unterbeton einbauen Dämmung drauflegen Feuchtigkeitssperre drauf und Estrich einbauen.
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Chinesisches Sprichwort: Jeder Mensch ist schlau. Der eine vorher, der andere danach! |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 28.05.2010 16:01 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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Solange die Fundamente nicht über dem Bodenniveau liegen, kann eigentlich nichts passieren, weil die Lastabtragung senkrecht erfolgt.
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 01.06.2010 10:50 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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Hallo Peter,
danke für die Antwort.
Nun, die Fundamente liegen teilweise über Bodenniveau, wie gesagt, wellenmäßig.
Und gerade deshalb ist mir eine Unterfangung ein bischen zu heikel.
Auf den betreffenden Wandabschnitten liegt u.a. das Gewicht der Giebelwand darüber. Zur Erklärung: Der Anbau zu dem auch der Erdkeller gehört ist sozusagen in das Haupthaus geschoben/verschachtelt.
Über der darüber liegenden ebenfalls verschachtelten Küche wird mittels Stahlträger die Giebelwand abgefangen.
Bin mir nicht sicher, ob ich das anschaulich rüberbringen konnte
Von daher wäre mir eine Lösung lieber bei der ggf. der Boden angehoben wird und eine neue Platte gegossen bzw. eine andere Art der Verbindung zwischen den Fundamenten geschaffen wird. Die Bodenhöhe ist für mich nicht von belang.
Kannst Du mir da einen Tip geben ?
Danke und Grüße ! |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 04.06.2010 12:44 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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Zitat: | "Einbringen eines Füllbodens - Folie drauf - Betonplatte mit Bewehrung" |
Den Tip gab es schon! Platte 16-18 cm stark, Bewehrungsmatte z.B. Q 188
Beton C 20/25 F3 0/32 oder 0/16 (16-ner Korn lässt sich besser Oberflächenmäßig glätten)
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 08.06.2010 07:33 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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hm, wie würde ich das genau anstellen ?
Angefangen beim Füllboden, nehme ich da Kies oder Mutterboden oder sonstwas ? Und verdichtet werden müßte das ja auch. Ich möchte da ungern mit der Rüttelplatte ran, reicht da ein 10 kg Handstampfer ?
Dann obendrauf eine Folie und Beton drauf und Matten rein (bischen lässig gesprochen ) - Muß man den Beton auch noch verdichten ? Und abziehen mit einem Brett nehme ich an.
Ich habe zwar keinen Plan, aber ich denke ich schaffe das
Danke ! |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 09.06.2010 15:43 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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Kein Mutterboden! Der gehört hier nicht hin.
Mit Kies als kapillarbrechende Schicht 10-15 cm auffüllen und auf eine einheitliche Höhe bringen. Verdichten mit Handstampfer reicht aus.
Baufolie 0,02 my auslegen, Überlappungen 15-20 cm.
Eigentlich bräuchtest du keine Bewehrung, weil es ja keine konstruktive, lastaufnehmende Platte wird. Die Platte dient ja lediglich der Aussteifung.
Aber da ich weis, dass du ein großes Sicherheitsbedürfnis in dieser Frage hast, kannst du eine Lage Bewehrungsmatten legen. die Matte sollte mittig liegen, also durch Abstandhalter auf diese Höhe bringen. Im einfachsten Fall mit alten Gehwegplatten ( ca. 10x10 cm) Es gibt auch spezielle Abstandhalter aus Kunststoff bzw. Beton, aber das händeln mit diesen ist schwierig, wenn man keine Sauberkeitsschicht aus Beton eingebracht hat. Diese haben wenig fläche und können durch die Folie in das weiche Kiesbett gedrückt werden. Deshalb die Alternative mit den Gehwegplatten. Die Matten ansich Q 188 sind relativ groß (5x2,50 m)
Diese kannst Du kleiner schneiden (mit Bolzenschneider) allerdings musst du dann bei der verlegung 1 Raster überlappen und mit Draht fest rödeln.
Alternativ kannst du auch mit Stahlfaserbeton arbeiten. Dieser wird im Betonwerk fertig gemischt und kann dann in einem Rutsch eingebaut werden. Frag beim örtlichen Baustoffhändler nach. Die haben in der Regel bessere Konditionen, als wenn du selbst im Betonmischwerk anfragst.
15 Kg Stahlfasern pro Kubikmeter reichen in diesem Fall völlig aus.
Die Platte sollte dann ca. 18 cm stark sein.
Konstruktive Betonplatten müssen verdichtet werden. In deinem Fall sollte ein abpattschen der Oberfläche genügen.
Hast Du einen Helfer, der sich ein bischen in dieser Frage auskennt?
Gerade beim Betoneinbau kannst du dir nicht so viel Zeit lassen. Nach maximal 90 min, beginnt der Abbindeprozeß. Diesen kann man zwar mit Verzögerer hinausschieben, kostet allerdings extra.
Die Frage ist auch, wie der Beton in den Keller kommt. Lass abklären bo der beton über eine Rutsche über ein evtl vorhandenen Kellerlichtschacht eingelassen werden kann, wenn nicht muß er mittels einer Betonpumpe in den Keller gepumpt werden. Das alles ist aber mit extra Kosten verbunden.
Überlege, ob du nicht diesen ganzen Aufwand sparen willst und einfach nur Stampfbeton in den Keller einbaust. Der ist für dich selbst leichter zu transportieren Schubkarre o.ä. In Lagen 10 cm einfüllen und mit Handstampfer verdichten. Allerdings ist die Oberflächenbearbeitung etwas aufwendig.
Wie gesagt, es ist ja keine lastabtragende Platte.
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 10.06.2010 08:24 Titel: Stampfbeton ... |
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Stampfbeton ... hört sich in meinen Ohren gut an
Vielen Dank schonmal für die ausführliche Beschreibung.
Durchs Fenster direkt in den betreffenden Raum geht nicht. Ich muß den Beton "händisch" über die Außentreppe in den Raum schaffen.
Frage zum Kies: Muß ich da eine bestimmte Mindestgröße ordern ?
Die Folie ziehe ich an den Rändern nach oben - klar. Muß ich da noch ein zusätzliches "Styroporband" an den Rand legen ? Mir wäre es eigentlich am liebsten, die Platte direkt an die Wand zu gießen.
Auf die Bewehrung kann ich in diesem Fall auch verzichten, Hauptsache da ist überhaupt was zwischen den Wänden.
Welche Art von Beton müßte ich da bestellen ? Oder wäre selber mischen eine Alternative ? |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 11.06.2010 15:57 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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Sand/Kies mit der Sieblinie 0-2 (0 bis 2)
Auf den Randstreifen kannst du in diesem Fall verzichten. Die Unterbrechung der Schallübertragung spielt hier wohl keine Rolle.
Wenn Du selbst mischen willst, das Mischungsverhälnis für einen C 20/25
ist in etwa 1:4 (1 Raumteil Zement und 4 Raumteile Kies). Wäre allerdings bei weit über einem Kubikmeter, mörderisch. Sparst halt das Geld für die Muckibude.
Ansonsten lass dir den Beton anfahren.
C 20/25 F1 0/8
(F1 ist die Bezeichung für die Konsistenz Erdfeucht, 0/8= das Größtkorn ist 8 mm)
Der Fahrmischer kann die benötigte Menge auf Halde austrudeln lassen.
Denk an Verzögerer wenn du länger als zwei Stunden für die Verarbeitung benötigst. Mach das nicht allein, besorge Dir Helfer.
Wie groß ist der Raum? Bemaßung?
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
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Stephan Geselle
Anmeldungsdatum: 26.08.2008 Beiträge: 22
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Verfasst am: 14.06.2010 09:30 Titel: Re: Keller ohne Bodenplatte |
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Hallo Peter,
Raum ist 3,70 x 3,10 m groß.
Der Boden soll ca. 40cm angehoben werden (Oberkante Bodenplatte).
"Der Fahrmischer kann die benötigte Menge auf Halde austrudeln lassen. "
Soll heißen er kippt alles auf einmal auf den Hof ?
Wenn Verzögerer drinnen ist, wieviel Zeit habe ich dann ca. ?
Du schriebst, daß es etwas schwieriger ist, die Fläche bei Stampfbeton zu glätten - wie gehe ich das am besten an ?
Viele Fragen
Danke ! |
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