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Schwabe12345 Kannenträger
Anmeldungsdatum: 12.06.2011 Beiträge: 3
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Verfasst am: 12.06.2011 10:31 Titel: Klinker Grundsatzfragen |
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Hallo liebe Forumsgemeinde,
ich komme aus dem süddeutschen Raum. Bei uns ist im Gegensatz zum Norden die Bauweise mit Klinkern nicht sehr verbreitet, daher habe ich ein paar Grundsatzfragen.
Wir beabsichtigen in ein paar Jahren ein Haus zu bauen. Da wir von den Industriebauten aus dem Zeitraum der Zwanziger und Dreißiger sehr angetan sind, wollen wir in dem Stil unser Haus bauen. (Ich spreche von den typischen roten Klinkerbauten mit hohen Fenstern, hervorstehendem Rand unter dem Dach und ggf. Kupferdach)
Ich habe leider keine Ahnung von Klinkern, daher ein paar Fragen die ich gerne stellen möchte:
1. Ist ein aus Klinkern gemauertes Haus grundsätzlich teurer als ein Haus aus "normalen" Ziegeln?
2. Wenn ich in manchen Räumen auch innen den "Klinkerflair" haben möchte, kann ich diese Wände überhaupt vernünftig isolieren? Kann ich zwischen die Klinker Isolierschichten einbringen?
3. Viele Häuser sind mit Klinkerblenden verkleidet. Wie verhält sich so etwas preislich gegenüber einer normalen verputzen Außenwand?
4. Kennt ihr eine Seite im Netz oder ein Buch auf der mehr Grundlagen über Klinkerbauweise zu finden ist?
Vielen Dank schon jetzt für eure Unterstützung!
Grüße |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 15.06.2011 20:19 Titel: Re: Klinker Grundsatzfragen |
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Hallo Schwabe,
schön das Sie sich für die eher nordisch typische "Klinkerbauweise" begeistern. Die Frage ist, ob Sie in der Wahl der bauweise frei sind oder evtl. doch Auflagen existieren, beispielsweise die Fassade eher regional typisch erstellen müssen etc.
Im Netz finden Sie in der Historie dieser Bauart unter dem Stichwort "Backsteingothtik" so einiges.
Zu Ihren Fragen:
1. Ja, etwas teurer ca. 10 bis 20 Prozent, je nach Schwierigkeitsgrad evtl. noch höher. Die höheren Kosten müssen Sie aber zeitlich sehen. Putzfassaden müssen in der Regel alle 10 Jahre neu gestrichen werden bzw. wieder instandgesetzt werden. An einer Klinkerfassade müssen Sie, so lange Sie leben, nichts mehr tun.
Rechnen Sie diese Kosten über 30 Jahre, dann armortisieren sich die anfänglich höheren Kosten
2. Zu den meisten Verblendsteinen bieten die Hersteller auch sogenannte Riemchen an. Mit diesen kann man Innenräume in "Klinkeroptik" erstellen.
3. Mit Klinkerblenden meinen Sie sicherlich den oberen Belag auf WDVS-Systemen. Ja diese sind etwas teurer, da der Untergrung etwas anders aufgebaut werden muss, weil der Riemchen-Belag schwerer ist als ein Putz, werden die Tellerdübel in der Regel erst nach der Armierung gesetzt. Bzw. zweifach armiert oder doppelt gedübelt. (Abrißgefahr)
Bezüglich der ENEV gibt es ausgefeilte Wandaufbauten, die dieser gerecht werden. Hinterlüftete Systeme bzw. nicht hinterlüftet mit Kerndämmung. Mal unter dem Stichwort "Verblend-Fassaden" Verblendsteine" bzw. Verblendziegel, googln..
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Chinesisches Sprichwort: Jeder Mensch ist schlau. Der eine vorher, der andere danach! |
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Schwabe12345 Kannenträger
Anmeldungsdatum: 12.06.2011 Beiträge: 3
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Verfasst am: 15.06.2011 20:36 Titel: Re: Klinker Grundsatzfragen |
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Hallo und vielen Dank für die Antwort!
Darf ich meine Frage zur Isoliermöglichkeit nochmal ins Rennen führen?
Auch vielen Dank für das Stichwort: Backsteingothtik
Allerdings suche ich Architektonisch eher den Industrieflair, d. h. eher in Richtung Industriegebäude aus der Jahrhundertwende.
Falls mir hierzu jemand Tipps geben kann, wäre ich ebenfalls sehr dankbar!
Grüße aus dem Süden! |
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Peter Meister
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 699 Wohnort: Mecklenburg-Vorpommern
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Verfasst am: 15.06.2011 21:14 Titel: Re: Klinker Grundsatzfragen |
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In der Regel bestehen die Wandaufbauten aus einem Hintermauerwerk, der die tragende Funktion übernimmt. Dieses Mauerwerk wird mit einer Verblendschale versehen. In der Ausführung und Gestaltung dieser Vorsatzschale ist man frei und kann seine Vorstellungen verwirklichen. Quasi eine Wand vor der Wand. Beide Schichten sind mit speziellen Mauerankern (V2A) verbunden. Dazwischen liegt die Dämmung auf dem Hintermauerwerk. Bei hinterlüfteten Systemen kommt dann eine 3 cm starke Luftschicht. Bei diesem System werden Ein- und Austrittsöffnungen für die Hinterlüftung vorgesehen.
Diese und die Luftschicht fehlen bei nicht hinterlüfteten Systemen. Hier wird zwischen beiden Wandschalen eine Kerndämmung eingebaut.
www.mineralisch.de/bauen-mit-weitblick/energieeffizienz/mauerwerk-im-ueberblick/?sid=mrb261ohei0gv5abdolfvh1642
Peter _________________ Moin, Moin! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Chinesisches Sprichwort: Jeder Mensch ist schlau. Der eine vorher, der andere danach! |
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