Fenstertausch RAL-Montage ist das so richtig?

Gast

Hi,

erstmals Glückwunsch zu diesem sehr informativen Forum!
Ich habe schon ein wenig gelesen und geschaut, halte es aber für sinnvoll mal meine Situation zu schildern und Nachzufragen ob das alles so sein Richtigkeit hat:

Wir hatten Holzfenster in unserem 1997 erstellten Haus. Diese sind zum Teil bereits weggefault und wir mussten sie ersetzten (das nur kurz zu Vorgeschichte).
Wir haben aus dieser Erfahrung heraus und für Kunststofffenster endschieden und diese wurden Ende letzten Jahres montiert. Laut Angebot sollte die Montage nach RAL erfolgen.
Geplant war wohl ein Dichtband welches so breit wie der Fensterrahmen war, auf diesen aufzukleben. Diese sollte nach Montage dann durch das aufquellen die Lücke zwischen Fenster und Mauerwerk schließen. Bei der Demontage des ersten Fensters wurde festgestellt, dass die Holzfenster sehr tief eingeputzt waren und das das Quellband nicht überbrücken könne. Also wurde klassisch geschäumt! Abschließend wurde innen mit einer Kunststoffleiste die Fuge überklebt und diese mit Silikon abgespritzt (das wollte der Monteur ursprünglich schon nicht machen). Außen wurde nichts gemacht, wäre nicht Bestandteil des Angebotes! Auf mein Hinweis das das nicht sein könne zumal da teilweise 1cm Breit der Schaum zu sehen ist (was auch am schiefen Putz liegt), bekam ich ein Angebot für die Außenversiegelung mit dem Hinweis, das das aber erst geht wenn es wieder wärmer ist.
Soweit zur Situation, jetzt meine Fragen:

1. Muss bei einer Montage nach RAL nicht auch außen eine Versieglung (Acryl) vorgenommen werden?
2. Die Holzfenster waren unten verjüngt, so dass die äußere und die innere Fensterbank sich unter eine Kante schoben und zwischen den Fensterbänken somit Holz als „Isolator“ war. Jetzt ist da einfach ein Luftraum, weil man den ja nicht ausschäumen kann. Ist das so zulässig? Die Innenfensterbänke fühlen sich recht kühl an was ich so nicht in Erinnerung habe. Wäre es nicht sinnvoll gewesen diesen Hohlraum mit einem Stück Styropur/Styrodur abzudämmen? Gibt es noch Ideen wie das auszubessern ist?

Die Firma, die ich Beauftrag habe geniest eigentlich einen sehr guten Ruf, verwendet Markenprofile (Schüco) und war auch nicht der billigste Anbieter.

Gruß Aki

Peter

Hallo Aki,

könntest, du einige Detailfotos einstellen? So richtig kann ich mir noch kein Bild machen.

Peter

Aki66 · Kannenträger Anmeldungsdatum: 22.02.2011 Beiträge: 2

Peter

Na das ist doch schon mal ne sehr gute schematische Darstellung.

Die Lücke hätte mit einem Dämmstoff ausgefüllt werden müssen. Es gibt zwar keinen direkten Kontakt zwischen Außen- und Innenfensterbank, aber die Luftschicht ist mit Sicherheit keine "ruhende " Luftschicht und somit liegt im Winter permanent kalte Luft an der Innenfensterbank an, deshalb ist diese jetzt auch kühler. Hier jetzt im Nachhinein nachzudämmen wird schwierig und man wird wohl nicht umhin kommen und eine Seite der Fensterbank auszubauen um einen Dämmstreifen einzulegen. Praktischerweise und hier hätte ein pfiffiger Fensterbauer darauf hinweisen können, das die Lücke besser mit Dämmstoff ausgefüllt wird. Nun ist das Fenster stumpf auf der Fensterbank aufgestzt und die Luft kann bis zur Innendichtung vordringen und kühlt die Fensterbank aus.

Fenstereinbau nach RAL heißt ja, Luft- und Winddichter Einbau der Fenster. Dies wurde durch Ausschäumen und anschließender Verleistung und zusätzliches Abdichten mit Akryl/Silikon bewerkstelligt. Das kann man insofern nicht beanstanden. Außenseitig weis ich jetzt nicht wie das ganze aussieht, vielleicht noch ein Foto einstellen.

Also die Sache mit den Quellbändern.... Es gibt Bänder, die dehnen sich nach Montage weiter aus. Ich selbst kenne Quellbänder, die bis zu 6 cm überbrücken können. Diese sind allerdings nicht Standard. Fensterbauer verwenden in der Regel Bänder die 1,5-2 cm "aufgehen". Ansonsten hätte eine Wandbegradigung (Glattputz, Spachtelung) erfolgen müssen. Ausschäumen ist standardvariante und kann alternativ angewandt werden.

Peter

Aki66 · Kannenträger Anmeldungsdatum: 22.02.2011 Beiträge: 2

Wilfried Berger · Verfasst am: 29.10.2011 09:32 Titel: Fenstertausch RAL-Fenstermontage

Hallo Aki,
erst einmal solte man eine Analyse vornehmen, weshalb die Fenster aus 1998 2010 bereits verfault waren. Grundlage dessen ist sicherlich ein Einbau nach RAL-Gütesiegel. Das hätte allerdings nach der DIN 18355 bereits 1998 erfolgen müssen. Wenngleich es strittig gewesen wäre, ob innen eine Luftdichte Membrane eingebaut werden hätte müssen.

Aber, das RAL-Gütesiegel sagt ja nicht nur aus, dass innen und außen Membranen (spritzbarer Pampe) nach dem physikalischen Gefälle eingebaut werden müssen. In erster Linie muss die Einbauebene in der Leibung gefunden werden. Das heißt, dass der Isothermenverlauf von Mauerwerk zum Fenster so eingerichtet wird, dass die 10 °C Isotherme weder vom Mauerwerk noch vom Fensterelemnt austreten darf.
Und da war bei den alten Fenster, bereits die Einbaulage in der Leibung nicht die richtige. Da ist die Isotherme dort ausgetreten, wo sie im Element bleiben hätte sollen. Dadurch sind die Fenster in einem >Nassbereich< eingebaut worden. Und das machen Holzfenster nicht mit.

Das machen aber auch Kunststoffenster nicht mit. Bei KU-Fenster wird bei dieser Einbaulage das eintreten, dass im Winter die Fensterbeschläge in den Falzen gefrieren werden. Und der Schaum in der fuge stetig durchnässt wird.

Und dabei brauchen wir uns noch nicht über die Einbaumembranen unterhalten. Die werden das Problem auch nicht lösen.

Ich versuche mal eine Skizze hochzuladen. Grün siehst du die 10 °C Isotherme. Wenn diese nicht so veräuft wie hier erkannt, werden die Elemente nicht überleben.

Kannst ja mal in www.BauFachForum reinschauen. Dort findest du alles über Fenstereinbau.

Gruß Wilfried Berger

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