Zisterne

Haselmaus · Verfasst am: 03.09.2010 17:15 Titel: Zisterne

Hallo @ all,
ich wohne in Portugal und habe auf unserem Grundstück eine oberirdische Zisterne von 6 m³. Wie Ihr sicherlich wisst, ist hier die Brandgefahr sehr groß - speziell in unserer Ecke (Alentejo). Die Zisterne wird von einem 160 m tiefen Bohrbrunnen gespeist. Wir haben nun beschlossen, eine weitere Zisterne von ca. 18 m³ zu bauen, damit wir im Brandfalle genug Wasser haben, um das Kerngrundstück von ca 2000 m² nass zu halten.
Es soll ein 2 schalig gemauertes Gebilde sein. Die Zwischenschicht soll mit Stahlbeton gefüllt werden.
Ich habe nicht sehr viel Ahnung von Bauarbeiten und die Handwerker haben hier noch weniger. (War schon immer so....haben wir immer so gemacht....usw)
Auf was muss ich achten. Ist Belüftung erforderlich? Überlauf? Verbindung der nebeneinander stehenden Zisternen?
Ich habe mir vorgestellt, dass die neue Zisterne mit der alten durch ein Rohr (Dicke?) mit Ventil mit der alten Zisterne verbunden wird.
Gibt es irgendwo einen Bauplan?
Adeus
Haselmaus

Haselmaus · Verfasst am: 08.09.2010 15:19 Titel: Re: Zisterne

Keiner irgendeine Idee?
Adeus
Haselmaus

pflasterer · Verfasst am: 09.09.2010 16:39 Titel: Re: Zisterne

Servus!

Erstmal die Frage, ob Euch die Vorratsmenge im akuten Fall ausreicht und wieviel cbm/Std. Ihr aus dem vorhandenen Brunnen nachfüllen könnt?!?
24cbm bedeuten 12 Liter auf den qm Fläche - je nach Witterung, Bewuchs, Gebäude und anzunehmender warmer Witterung, kann das auch ganz schnell verbraucht sein - soweit meine Erfahrung als aktiver Feuerwehrmann bei Flächenbränden.

Ausführung lt. Euren Wünschen:
Bodenplatte mit Anschlußbewehrung und Dichtband zu den Wandaufbauten.
Nach Betonage der Wände Innenabdichtung z.b. mit Dichtschlämme (2-komponentig) aufbringen.
Separate Belüftung sehe ich nicht als erforderlich an, das geschieht über die Einstiegsöffnung der Zisterne. Und diese wäre für Reinigungs- und Wartungszwecke dringend zu empfehlen.
Überlauf wird bei Füllung über den Brunnen nicht nötig sein, solange Ihr mit Schwimmerschalter arbeitet.
Sonst wäre ein Überlauf sinnvoll - ist die Frage, ob das Wasser einfach ins Gelände geleitet werden kann oder an eine Rohrleitung angeschlossen werden müsste.
Bleibt die Frage wie die Decke der Zisterne aussehen soll?!?
Soll die Zisterne eigentlich mehr auf Fläche oder auf Tiefe aufgebaut sein?
Bei Tiefe wären auch Schachtringe eine Variante, da ist über einen Schachtkonus auch gleich die Problematik der Abdeckung gelöst.
Kommt halt auch alles drauf an, welche Möglichkeiten der Materialbeschaffung und der örtlichen Gegebenheit Ihr habt.

Und sind die Handwerker vor Ort da wirklich sooooo unerfahren? Die müssten sich da mit der Wasserspeicherung doch auskennen? Und Betonarbeiten dürften auch nicht das Problem sein.

Gruß und viel Erfolg

Haselmaus · Verfasst am: 09.09.2010 18:38 Titel: Zisterne

Recht herzlichen Dank für Deine ausführliche Hilfe. Ich bin jetzt auf'm Sprung. Ich werde Montag antworten.
Danke
Haselmaus

Haselmaus · Verfasst am: 13.09.2010 16:09 Titel: Montagsantwort

Hallo pflasterer,
so, die Fragen nacheinander. Unser Bohrloch ist zwar ausreichen, aber auf einmal unergiebig. Wenn wir unseren "Pool" (10m³)füllen wollen, dauert das 3 Tage.
Im Brandfall: Vor Jahren habe ich mehrere Anwesen gesehen, die als grüne Inseln mitten im Brandgebiet standen. Sie wurden mit Schläuchen naß gehalten.
Einstiegöffnung ist klar.
Es wird mit Schwimmerschalter gearbeitet.
Ansonsten ist es kein Problem, Wasser in die "Prairie" zu leiten. Das Grundstück ist eines der kleinsten hier und hat 45.000 m². Der nächste Nachbar hat einen halbstündigen Fußmarsch zu erledigen. Hier im Alentejo leben 22 Einwohner auf einen Quadratkilometer.

Handwerkern in Deutschland traue ich grundsätzlich Fachkenntnisse zu. Schließlich ist ein "Meisterbrief" im Allgemeinen für eine Geschäftseröffnung nötig.
Hier nicht! Bis auf wenige Ausnahmen, wie Anerkennung durch die E-Werke, macht jeder das Gewerk, was er meint, genügend zu beherrschen.
Dann passieren leicht folgende Sachen. Hier in Portugal kennt man (zumindest auf dem Land) keinerlei Horizontalsperren. Ich weiß von zwei Fällen. Hier haben die Bauherren auf Horizontalsperren bestanden. Sie wurden aufgelegt und als der Bauherr wieder Richtung Deutschland entschwand, wurden schleunigst die Dachpappstreifen wieder entfernt. Es weiß doch jedes Kind, wenn man ein Haus auf Pappstreifen setzt, rutscht es mit der Zeit von der Unterkostruktion ab.
Nochmals Dank für Deine Ratschläge. Ich werde sie beherzigen.
Alles Gute
Haselmaus

pflasterer · Verfasst am: 13.09.2010 19:41 Titel: Re: Zisterne

Servus!

Keine Ursache.

Hört sich spannend an mit Euren "Handwerkern".
Schön das Du das mit dem Meisterbrief so siehst - schade das dann von der Politik bei uns diese Handwerksordnung inzwischen aufgeweicht wurde.
So sind in einigen Bereichen keine Meistertitel mehr für eine Betriebsgründung vorgeschrieben. Und so tummeln sich auch in "good old germany" so einige Pseudokönner herum......

Noch viel Erfolg und gutes gelingen.

Gruß

Haselmaus · Verfasst am: 13.09.2010 21:00 Titel: Danke

Ich danke Dir für Deine Hilfe
Adeus
Haselmaus

heizexperte24 · Lehrling Anmeldungsdatum: 17.10.2011 Beiträge: 6

Klar dass bei oberirdischen Zisternen der Druck dem die Wände selbst standhalten müssen wesentlich höher ist. Wir haben mal eine unterirdische Zisterne gebaut, das war dann einfach Loch + mauerwerk innen und zwischen Erdseite und Mauer Stahlbeton. Aber das ist nicht empfehlenswert, da verbraucht man zuviel Beton. Musste halt schnell und einfach gehen.

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