Dampfbremse

Luka 3 · Gast

Habe einen neubau und der Estrich liegt nun 6 Wochen. Ich will jetzt Laminat legen, brauche ich hier noch eine Dampfbremse unter dem Laminat ???

Fireball · Lehrling Anmeldungsdatum: 17.03.2008 Beiträge: 6

Habe hier im Forum nun schon öfters gelesen, dass du auf alle Fälle eine Dampfbremse unter dem Laminat brauchst, sofern du eine Warmwasser-Fussbodenheizung hast.

Ansonsten bin ich mir nicht ganz sicher, aber die Dampfbremse (meistens PE Folie mit sd > 100) schützt jedenfalls das verlegte Laminat vor aufsteigender (Rest)Feuchte.

Wobei ich diese Vorschrift selbst nicht ganz nachvollziehen kann, da ich mir denke, wenn die Feuchte dann nicht nach oben kann, wo soll sie dann hin?? Aufgrund der Dampfperre könnten sich dann ja auch Schimmel etc. unter dem Laminat bilden... naja, hab bei meinem Neubau aber dann doch eine Dampfsperre unter dem Laminat verlegt.

P.S.
Es gibt aber auch diverse Trittschalldämmungen, die bereits eine solche Dampfsperre integriert haben.

Modlog · Verfasst am: 07.04.2008 21:56 Titel: Re: Dampfbremse

Hallo Luka,

auf jeden Fall muss eine Dampfsperre unter das Laminat. der Grund hierfür liegt darin, das der Estrich zwar nach 6 Wochen ausgehärtet ist, jedoch noch sehr viel Feuchtigkeit enthält.

Diese Feuchtigkeit darf nicht auf das Laminat treffen, sonst fängt es an zu schimmeln.

Um den Estrich brauchst du dir keine Gedanken machen, der trocknet weiter über die Randfugen und die Konstruktion aus. Das Austrocknen dauert noch einige Jahre.

Das Schimmel zwischen der Folie und dem Estrich entsteht ist eher unwahrscheinlich, da hier keine organischen Stoffe sind. Es fehlt der Nährboden für Bakterien.

Also Fireball, keine Sorge Wink

Die Dämmung die Fireball meint sind zum Beispiel die Sonic 1500 uns Sonic 3000 von Alujet, die die Funktion einer Dampfsperre hat. Wicht ist jedoch dass die Stoßkanten mit einem Dampfdichten Klebeband versehen werden. Sie kann ein Polyband sein oder auch ein Rein-Aluminium Klebeband.

Fireball · Lehrling Anmeldungsdatum: 17.03.2008 Beiträge: 6

Hallo Modlog, danke auch von mir für deine ergänzende Antwort.

Und ja, ich hatte in erster Linie an die Sonic von Alujet gedacht. Es wurden mir aber auch schon etliche andere Folien im Baumarkt etc. angeboten, die eine Dampfsperre bereits integriert haben, z.b. vom Hersteller Selit die "Selitflex" 1,6mm mit Goldfolie. Sind zwar um einiges günstiger als die Alujet, aber ich denke, dass die Alujet wohl qualitativ gesehen um einiges hochwertiger ist...

Bezüglich der Folien-Verklebung hätte ich noch eine Frage:
Die Stoßverklebung ist klar; aber muss ich auch den Anschlussbereich zur Wand zwingend verkleben?

trancefreak · Kannenträger Anmeldungsdatum: 19.11.2011 Beiträge: 1

Hallo,

Wir haben einen Neubau gekauft, bei dem alle Räume einen Anhydritfließestrich haben. Der Estrich wurde ausgeheizt und die Aufheizung ist nun seit ca 2 Monaten vorbei.

Ich habe jetzt überall gelesen, daß unter dem Laminat eine Dampfsperre bzw. Bremse gelegt werden muß. Das leuchtet mir auch ein, denn sonst kann die Restfeuchte in den Laminat, der dann angeblich schimmeln könnte.

Das ganze ist mir für Zementestrich klar. Jedoch haben wir einen Anhydritfließestrich, die relativ neu sind. Diese sind auf Kalk bzw Gibpsbasis und deshalb auch nicht für Feuchträume geeignet, da sie Schimmeln, wenn sie zu lange feucht sind.

In einigen Foren wird geschrieben, daß man diesen Estrich sogar schon herausreißen könnte, wenn nur eine Waschmaschine undicht wäre und der Inhalt in den Estrich gelaufen ist.

Nun zum Thema: Wenn wir nun eine Dampfsperre / Bremse direkt auf diese Art von Estrich legen, dann kommt zwar die Feuchtigkeit nicht mehr in das Laminat und dieses schimmelt nicht. Aber die Feuchtigkeit bleibt die gesamte Heizperiode unter der Dampfsperre und auf dem Estrich, der dann schimmelt, da Anhydritestrich.

Hat jemand Erfahrungen damit bzw. eine Idee, ob meine Vermutung stimmt? Ich denke, wenn der Estrich eine Restfeuchte hat und das Laminat schimmelt, wenn keine Dampfsperre, dann schimmelt aber auch der Gipsestrich, wenn wir eine Dampfsperre drauflegen, unter der sich die Feuchtigkeit auf eine größere Fläche bildet.

Ich wäre um Kommentare, Denkanstöße sehr dankbar.

Gruß,
Christian

Peter · Verfasst am: 20.11.2011 00:52 Titel: Re: Dampfbremse

Hallo Trancefreak,

sieh es mal so, beim Durchheizen bzw. Auf- und Abheizen wird fast die gesamte Feuchtigkeit aus dem Anhydrit-Estrich getrieben. Da aber der Anhydrit-Estrich empfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist, muss auch in der NICHT-HEIZPERIODE, dieser Estrich vor dem Eindringen von eventl. anfallender Raumfeuchtigkeit geschützt werden.

Bei neuen Heizestrichen ist vom Heizungsbauer ein Auf-und Abheizprotokoll zu erstellen. Bevor dieses Protokoll erstellt wird, muß der Fußboden eine Zeit lang liegen.(Zement-Estriche mindestens 25 Tage, Anhydrit-Estrich mindestens 15 Tage).Nach dem Protokoll muß eine CM-Messung des Estrichs gemacht werden, um den Feuchtigkeitsgehalt zu ermitteln. Dabei dürfen Zement-Estriche max 1,8 CM % und Anhydrit-Estrich max 0,3 CM % Feuchte haben. Bei Fußbodenheizung sollte grundsätzlich eine PE-Folie verlegt werden. Die Verlegetemperatur des Estrichs sollte an der Oberfläche ca.18° C und die relative Luftfeuchtigkeit unter 70% betragen. Nach dem Verlegen muß die Oberflächentemperatur 3 Tage konstant bei ca 18° C bleiben, danach in den folgenden 3 Tagen sollte die Temperatur schrittweise auf Bedarfstemperatur erhöht werden.

Peter Langenbruch

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